3 Dinge, die im Frühjahr gut für Garten und Natur sind

Veröffentlicht von Tine von pflanzenschoen am

Wir sind mitten im Frühjahr und der April liegt fast hinter uns. Mit dem NoMowMay steht für mich der erste (und einzige?) Mottomonat im Gartenjahr an. Ich freue mich, nun aktiv draußen rumwerkeln zu können.

Neben dem Mähfreien Mai habe ich Dir noch ein paar aktive ToDos für den Frühjahrsgarten mitgebracht. Viel Spaß beim Schmökern!

NoMowMay – Lazy Gardening ist in

Der NoMowMay ist auch in diesem Jahr in aller Munde. Mir ist diese Bewegung letztes Jahr zum ersten Mal begegnet und ich habe mich mittlerweile etwas dazu belesen. Diese Aktion hat ihren Ursprung tatsächlich in Großbritannien und will darauf aufmerksam machen, dass Du mit einfachen Mitteln im eigenen Garten Naturschutz betreiben kannst. Nämlich einfach damit, nicht so oft den Rasen zu mähen.

In Deutschland rufen unter anderem die Gartenakademie Rheinland-Pfalz und die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 dazu auf, sich an der Aktion „Mähfreier Mai“ zu beteiligen. Hintergrund ist, dass von englischem Rasen mit einer immergrünen Hecke drumherum unsere Insekten nicht leben können. Wenn jedoch mal vier Wochen nicht gemäht wird, können sich dort Wildblumen und Wildkräuter ansiedeln, die den Insekten Nahrung bieten.

Geo online schrieb schon letztes Jahr dazu: „Dass sich weniger Gartenarbeit durchaus positiv auf die Natur auswirken kann, haben auch wissenschaftliche Untersuchungen bewiesen. So zeigte sich, „dass sich der Anteil an nektarreichen Blüten um ein Zehnfaches erhöht, wenn man den Rasenmäher häufiger stehen lässt“, so Bettina de la Chevallerie, Geschäftsführerin der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft.“ Den vollständigen Bericht findest Du bei Geo online

Auch auf der Website des MDR werden die vorteilhaften Auswirkungen des mähfreien Mais beschrieben: „Denn dort, wo regelmäßig gemäht wird und sich bunte, blühende Wiesen gar nicht erst entfalten können, nimmt das Nahrungsangebot für Insekten ab und ihre Anzahl sinkt. Das wiederum hat zur Folge, dass Nutzpflanzen nicht ausreichend bestäubt werden und Ernteerträge ausbleiben. Indem Sie seltener mähen und wilde Ecken im Garten zulassen, fördern Sie aktiv den Artenschutz und ein intaktes Ökosystem.“ Den vollständigen Bericht findest Du unter MDR.de

Es war also wohl noch nie so einfach mit aktivem Nichtstun die Umwelt zu schützen. Die durchs Nicht-Rasenmähen gewonnene Zeit kannst Du zum Beispiel wunderbar nutzen und eine Totholzhecke bauen.

Blumenwiese mit Staketenzaun und Blumentopf aus Terrakotta
Staketenzaun und Blumentopf aus Terrakotta

Totholzhecke/Benjeshecke bauen

Dein Schnittgut vom Rückschnitt der Frühjahrssträucher (z.B. Forsythie, Mandelbäumchen und Weigelie) ist perfekt für den Bau einer Totholzhecke. Wenn Du noch Reste vom Obstbaumschnitt und vom Rückschnitt der sommerblühenden Sträucher wie Sommerflieder und Hibiskus übrig hast, dann die gerne auch verwenden.

Mit einer Totholzhecke

  • baust Du für die kommenden Jahre einen Unterschlupf für Tiere aller Art
  • musst Du das Schnittgut nicht zum Häckselplatz bringen. Das spart Zeit und Mühe.
  • lässt Du das Material im natürlichen Kreislauf
  • nutzt Du das angefallene Material als Sichtschutz/Zaunersatz/Blickstopper/Windstopper – so gärtnert es sich günstig und naturverbunden

Wenn Du bei Deinem frischen Schnittgut oder noch im Schuppen lange, gerade Äste mit mindestens 4-5 cm Durchmesser und 1,50-2,00 m Länge hast, kannst Du diese als Pfosten für Deine Totholzhecke verwenden. Falls Dein Schnittgut des nicht hergibt, kannst Du im Baumarkt Deines Vertrauens Pfosten in 1,50-2,00 m Länge käuflich erwerben und diese dafür nutzen.

Die Pfosten setzt Du im Abstand von ca. 0,60 m-1,00 m in zwei Reihen gegenüber. Sie sollten ca. 20-30 cm in die Erde versenkt werden.

Dazwischen schichtest Du Dein Schnittgut oder andere Holz-/Strauchreste locker übereinander auf. Achte darauf, dass das Material immer in die gleiche Richtung liegt. Im Verlauf des Jahres setzt sich die aufgeschichtete Masse und fällt zusammen. Dadurch entsteht Platz und Du kannst neues Schnittgut ergänzen.

Die Totholzhecke wird auch Benjeshecke genannt.

Benjeshecken oder Totholzhecken sind Hecken, die durch linienhafte, lockere Ablagerungen von hauptsächlich dünnerem Gehölzschnitt, wie Ästen und Zweigen, durch Samenanflug oder Initialpflanzungen entstehen. Hermann Benjes beschrieb dieses Vorgehen Ende der 1980er Jahre.

Wikipedia/02.03.2025

Mit der Totholz-/Benjeshecke sparst Du also Zeit, nutzt aktiv im Garten angefallenes Material für den Garten und tust der Natur noch was Gutes, da Du das Material im Kreislauf lässt.

Alternativ zur Benjeshecke kannst Du auch einfach Dein Schnittgut in einer nicht so häufig genutzten Ecke zum Totholzhaufen aufschichten. Wichtig ist, dass der Platz für längere Zeit für das Totholz reserviert sein sollte und der Stapel in Ruhe liegen bleiben kann.

Rankhilfe oder Zaun bauen

Jetzt im Frühjahr kannst Du noch ein paar Vorbereitungen für Deinen Sommergarten treffen und aus passendem Schnittgut einen Gartenzaun, Raumteiler oder eine Rankhilfe bauen. So ist meine Rankhilfe für eine Kletterhortensie entstanden, die Nachbars Wasserfass verdecken soll.

Wenn Dir also schon im vergangenen Jahr hohe Stauden umgekippt sind oder Du den Blick auf ein hässliches Teil in Nachbars Garten verschönern willst, dann leg los.

Gerade Äste in gleicher Länge und Dicke, je nach Vorhaben 0,80 m – 3,00 m lang, z.B. von der Haselnuss sind perfekt. Viele andere Hölzer gehen auch und bei ein bisschen Ungleichheit wird’s halt etwas rustikaler.

Du kannst die Hölzer als Tipi zusammenbinden oder ein Quadrat daraus basteln, an das Du weitere Stäbe als Füße anbindest und sie ins Blumenbeet stellen.

Aus Weidenresten, Rückschnitt von Clematis oder Wildem Wein lassen sich außerdem noch weitere Deko-Stücke wie Kränze oder Kugeln basteln.

selbstgebauter Haselnusszaun vor 1000 Liter Wasserfass

Jetzt ist außerdem noch Zeit Sommerblumen direkt auszusäen und Pflanzen, die in der zweiten Jahreshälfte blühen, zu setzen. Die Frühjahrsblüher haben uns schon mit Ihrer Farbpracht versorgt, nutze jetzt die Zeit Dir Gedanken zur Gestaltung des Gartens in der zweiten Jahreshälfte zu machen. Schau gern mal bei meinen liebsten Sommerstauden-Sonne und Sommerstauden-Schatten vorbei.

Ich hoffe Du bist gut durch den wechselhaften April gekommen und freust Dich darauf wieder aktiv den Garten weiter zu gestalten.

Schreib mir gern in den Kommentaren was Du im Mai so im Garten vorhast! Ich freu mich darauf, von Dir zu lesen!

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