Räumst Du noch auf oder genießt Du schon? Gärtnern im Herbst

Blätter am Baumstamm mit Besen

In den letzten Wochen habe ich ganz oft gehört, dass ja soo viel zu tun ist im Garten. Im Herbst geht das ganze Wochenende für die (leidige) Gartenarbeit drauf. Hecke stutzen, Stauden zurückschneiden, Rasen mähen und düngen, Blätter auffegen und und und…

Ich war total verwundert, denn für mich ist der Herbst eine wunderbar aktive Zeit im Garten. Mit den schönen Dingen, die der Garten in der dritten Jahreszeit so hergibt:

… durch den Garten streifen und sehen, was die Hitze des Sommers überlebt und sich in den letzten Wochen erholt hat

… staunen bei wie vielen Pflanzen es eine zweite Blüte gibt

… Lücken im Beet, die der Sommer hinterlassen hat, mit neuen Pflanzen befüllen

… noch mehr Blumenzwiebel in der Erde versenken für einen wahren Farbrausch im nächsten Frühjahr

… Terrasse oder Balkon herbstlich dekorieren

… die Töpfe auf der Terrasse (oder vor dem Haus) mit Herbstpflanzen bestücken

… die wunderbaren Herbstfarben aufsaugen… zusammen mit der einzigartigen Herbstluft und dem Licht

Ganz ohne Gartenarbeit geht’s im Herbst nicht

Gut, Blätter aufsammeln, den Rasen mähen (den Mäher in Bahnen hin- und herzuschieben hat schon fast was meditatives), Rasendünger verteilen und meine Himbeeren zurückschneiden und alle paar Jahre die Heidelbeeren, muss ich auch.

Bei der einen oder anderen Staude schneidest Du auch besser die Samenstände ab, damit sie sich nicht so stark vermehrt und einzelne Sträucher danken Dir das Ausputzen der verwelkten Blüten.

Bei all den tollen gärtnerischen Aktivitäten nehme ich die paar Aufgaben jedoch gerne in Kauf. Als Gartenarbeit empfinde ich das sowieso nicht – vielleicht als Gartenpflege und ein bisschen Pflege spende ich meinem Garten im Herbst gerne.

Fast wie nach dem Winter juckt es mich, endlich wieder in der feuchten Erde zu buddeln, die so lange knochentrocken war. Meist kommen mir über das Jahr noch ein paar Ideen und wenn ich eine Ecke im Garten verändere, dann im Herbst. Das Beet hier habe ich zum Beispiel vor einigen Jahren im September angelegt.

Blumenbeet im Rasen heißt Inselbeet

Es ist im Frühjahr viel besser durchgestartet als eines, das ich im Frühjahr angelegt hatte. Wie Du so ein Beet planst kannst Du hier lesen.

Die noch warme Erde, der Regen im Wechsel mit der Sonne und die meist konstanten und angenehmen Temperaturen unterstützen die neuen Pflanzen beim Anwachsen. Quasi Wachswetter pur.

Generell haben Gartenbeete im Herbst ihren eigenen Charme. Den Hochsommer-Prachtstauden sieht man an, dass der Sommer definitiv vorbei ist und die letzten Blütenstars wie Herbstanemone und Astern strahlen mit den Feuerfarben der Bäume und Sträucher um die Wette.

Die Gartenpflege im Herbst beschränkt sich bei mir in den Staudenbeeten auf ein bisschen Unkrautzupfen und das Schneiden von kranken Stauden – alle anderen dürfen bis zum Spätwinter bleiben.

Den Herbst-Garten genießen und Gutes tun

Vögel, Insekten und die Natur freuen sich über stehen gelassene Stauden. Die Pflanzen geben sich damit selbst einen Winterschutz und Dein Garten hat auch in der ruhigen Jahreszeit noch etwas Struktur. Mit Schnee und Raureif überzogen sieht das im Winter dann super aus.

Auf der herbstlich dekorierten Terrasse kannst Du noch Teelichter, Lichterketten und eine Kuscheldecke ergänzen, damit Du im goldenen Herbstlicht noch gemütlich einen Kaffee trinken und die Nase der Sonne entgegenstrecken kannst.

Für immergrüne Hecken ist der Spätwinter die geeignete Schnittzeit. Heckenpflanzen wie den Kirschlorbeer schneidest Du also Ende Februar und die meisten Obstbäume kriegen schon nach der Ernte einen Schnitt verpasst. Klassischer Termin, um Hecken, Sträucher und Bäume nach der ersten Wachstumsphase wieder in Form zu bringen, ist der Johnnistag Ende Juni. Bitte aufpassen bei Gehölzen, die erst danach blühen – nicht dass Du Dich um die ganze Blüte bringst.

Hat Dir ein Herbststurm einen Ast abgeknickt oder gar einen Baum entwurzelt, solltest Du hier natürlich zur Astschere oder Säge greifen.

Also freu Dich:
Als fauler Gärtner sammelst Du Pluspunkte in Sachen Natur- und Tierschutz. Außerdem hast Du so viel mehr Zeit den Herbst im Garten zu genießen.

Geputzt und aufgeräumt wird später. In Haus und Wohnung heißt es ja auch Frühjahrsputz und nicht Herbstputz.

Also – genießt Du schon oder räumst Du noch auf?
Ich bin gespannt auf Deinen Kommentar!

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