2 tolle Gartenstile stellen sich vor: Bauerngarten und naturnaher Garten

Herbstanemone-Bauerngartenpflanze

Nach dem Gewitter am vergangenen Wochenende hat sich nun der August mit ein paar spätsommerlichen Tagen verabschiedet und wir begrüßen den September.

Bist Du bereit nach der faulen Leichtigkeit und dem genießerischen Nichtstun des Hochsommers nun wieder aktiver zu werden?

Vielleicht streifst Du ja auch gerade durch den Garten und siehst wie sich der Sommer hier ausgewirkt hat. Wenn sich nun die eine oder andere Lücke zeigt oder Du Deinem Garten (nun endlich?) eine einheitliche Richtung geben möchtest, dann überlegst Du Dir vielleicht an was Du Dich dabei orientieren kannst.

Für den Start Deiner Aktivitäten im Herbst habe ich Dir hier zusammengetragen, was die Gartenstile Bauerngarten und naturnaher Garten ausmacht.

Traditioneller Bauerngarten

Ein solcher Garten ist ein traditionsreiches Stück ländliche Kultur. Ursprünglich war der Bauerngarten ein abgegrenzter Bereich auf einem ländlichen Anwesen, in dem Gemüse und Kräuter angebaut wurden, um die Familie zu ernähren. Erst später kam der dekorative Effekt durch bunt blühende Bauernblumen, die angepflanzt wurden, dazu.

Vorbild für den Bauerngarten waren die Kräuter- und Apothekergärten der Klosteranlagen. Das erkennst Du noch gut an den formalen Einfassungen der Beete durch Buchsbaumhecken.

Sinnbild für florales Leben und Fruchtbarkeit

Eine rechteckige oder quadratische Form und praktisch auf der Südseite in der Nähe des Hauses gelegen zeichnen den klassischen Bauerngarten aus. Die Beete sind symmetrisch angelegt. Die Mitte ziert ein Wegkreuz oder Rondell mit Obstbaum oder Rose. Die Beete sind schmal, so dass Du sie von den Seiten und Wegen aus gut erreichen und bearbeiten kannst. Hier ist also der praktische Aspekt im Vordergrund.

Ein Holzzaun betont den ländlichen Charakter und schützt vor Wind und wilden Tieren. Die auf der Fläche zwischen Beet und Zaun gepflanzten Rankepflanzen nutzen ihn als Stütze, ebenso wie dort platzierte hohe Stauden.

Mit Einfassungen aus Buchs, Lavendel oder Polsterstauden erzielst Du auch im Winter noch ein schönes Bild, wenn die Beete abgeerntet sind.

Rindenmulch oder Kies als Belag für die Wege, sind typisch. Naturstein, Rasenweg oder Klinker passen auch.

Verwende am besten Dekoelemente aus natürlichen Materialien.

Struktur und Ordnung sind in einem Bauerngarten sehr wichtig. Die einheitliche Beeteinfassung sorgt genau dafür. Sie wirkt auch ordnend und beruhigend bei der bunten Mischung von Gemüse und Blumen in den Beeten.

Genau der Mix aus Gemüse, Kräutern, Stauden und Sommerblumen machen den Bauerngarten aus. Einen Platz bekommen die Sorten, die Dir gefallen und die Sonnenkinder sind. Ergänzen kannst Du Zwiebelblumen und einen Sitzplatz, um nach getaner Arbeit auszuruhen oder die Blütenpracht zu genießen. Denn dann ist der Bauerngarten perfekt.

Achte optimalerweise auf eine Mischkultur mit Fruchtfolge. Das schöne ist, dass sich Zier- und Nutzpflanzen gegenseitig fördern und schützen. In jedem Beet kommen Pflanzen mit ähnlichen Nährstoffansprüchen zusammen, die jährlich weiterwandern und so für gesunde Böden sorgen. Die geometrischen Beete helfen Dir Ordnung in der geregelten Fruchtfolge zu halten.

Wenn du also einen nach Süden ausgerichteten Garten hast, Obst, Gemüse, Kräuter und Zierpflanzen in Deinem Garten haben möchtest und auf Symmetrie und geometrische Formen stehst, ist der Bauerngarten vielleicht genau Dein Ding.

Ein paar typische Bauerngartenstauden zählen übringens zu meinen Sommerlieblingen.

Naturnaher Garten

Der naturnahe Garten hat die Natur als Vorbild. Wer hätte es gedacht!?

Eine Vielzahl heimischer Pflanzen und natürliche Materialien aus der Region sorgen für ein Gartenparadies in dem sich Mensch und Tier wohlfühlen. Hier steht absolut der Wunsch nach einem Leben im Einklang mit der Natur im Vordergrund. Ein Naturgarten soll Lebensraum für den Menschen im Freien sein, in dem die Rückverbindung zur Natur möglich ist und den Tieren Lebensraum und Nahrung liefern. Die Ausstattung des Gartens ist generell an den Bedürfnissen der Tierwelt orientiert.

Organisiertes Chaos im Naturgarten

Im naturnahen Garten herrscht organisiertes Chaos. Statt formaler Beete mit einheitlicher Einfassung legst Du hier geschwungene Beete und Wege an, in denen der dezente Blütencharme der Wildblumen mit einheimischen Stauden mit ungefüllten Blüten um die Wette strahlt. Trockenmauern, Totholzhaufen und hohe Stauden sorgen für Struktur. Denn auch in einem naturnahen Garten hat jeder Bereich seine Funktion. Wenn Du Blickfänge und Blickachsen in Deine Planung einbaust, behältst Du trotz vermeintlicher Unordnung die Übersicht. Du musst auch nicht auf einen befestigten Sitzplatz oder eine Feuerstelle verzichten. Achte nur darauf, dass nicht zu viel Fläche versiegelt wird.

Wenn Du genügend Platz im Garten hast, ist eine gemischte Hecke aus heimischen Gehölzen statt einer in Form geschnittenen Hecke toll. Sie nimmt allerdings mehr Platz ein als die klassische Hecke. Dafür dient eine gemischte, freiwachsende Hecke aber als Lebensraum und Nahrungsquelle für Tiere. Außerdem ist das natürlich für die Kinder zum Spielen und Entdecken super.

Das bekannteste Gestaltungselement dieses Stils ist sicher der naturnahe Gartenteich. Doch das ist die absolute Kür. Mit einer Vogeltränke machst du schon mal einen guten Anfang.

Ganz einfach den Naturkreislauf unterstützen

Mit einem naturnah angelegten Garten unterstützt Du automatisch den Naturkreislauf. Denn zu dieser Art zu Gärtnern gehört unbedingt organisch zu düngen statt Chemie zu verwenden, Grünabfälle zu kompostieren und die Tierwelt mit Nistkästen, Igelhaus, Totholzhaufen und vielen blühenden Beeten zu unterstützen. Erledige den Rückschnitt der Stauden erst im Frühjahr – über den Winter sind sie Blickfang und Nahrungsquelle für Tiere zugleich.

Ein bisschen Pflege ist natürlich trotzdem notwendig, schließlich hat das Chaos System. Mit standortgerechter Pflanzenauswahl und winterharten robusten Pflanzen werden auch im naturnahen Garten die Pflegearbeiten nicht so intensiv. Schließlich sind heimische, insektenfreundliche Pflanzen und natürliche Materialien von Natur aus nicht so pflegeintensiv. Und Du darfst hier auch gut und gerne mal alle fünfe grade sein lassen.

Wenn Du einheimische, insektenfreundliche Stauden, Wildstauden und -kräuter statt hochgezüchteter gefüllter Prachtstauden bevorzugst, auf Bodendecker statt auf blanke Erde und auf Blumenwiese statt englischem Rasen setzt und auch Deine Gemüsebeete naturnah und nachhaltig pflegen möchtest, dann passt der Gartenstil naturnaher Garten zu dir.

Zum Glück ist natürlich gärtnern nicht nur ein Trend, sondern auch ökologisch wertvoll.

Du musst nicht gleich alles ummodeln – fang doch einfach mal mit dem ersten Quadratmeter an. In einem sonnigen Beet, passen z.B. Salbei, Lavendel und Rosmarin perfekt. Das bedeutet Nahrung für die Insekten und Duft und Küchenmaterial für Dich.

Somit hast Du einen pflegeleichten Garten und tust der Natur und Umwelt was Gutes – wie toll ist das denn!?!

Egal, ob Bauerngarten, naturnaher Garten oder Dein eigener Stil – ich unterstütze Dich gerne bei Deiner Planung. Schau doch mal hier vorbei.

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