Zum Jahresbeginn sind ja die kleinsten Pflänzchen die größten Stars. Damit die Blütenfülle nach den Zwiebelpflanzen nicht nachlässt, kommen hier meine drei Staudenlieblinge im Frühling. Alle drei sind winterharte, pflegeleichte und robuste früh blühende Stauden.
Kleine Blütenbälle sorgen für Farbe im Frühling
Die Kugelprimel (Primula denticulata) und ich haben erst letztes Jahr zusammengefunden. Diese Dame hier trägt ihre Blütenbälle von März bis Mai an langen Stielen über dem Laub und gefällt mir viel besser als die klassischen Primeln. Sie blüht weiß, hellblau oder in Pink- und Violettnuancen, wird 15-30 cm hoch und breit und ziert damit wunderbar den Rand des Staudenbeetes. Halbschattige Standorte mit frischem bis feuchtem und humusreichem Boden sind für die Kugelprimel perfekt. Auch schwere Böden sind ausnahmsweise mal kein Problem. Sie sollte bei längerer Trockenheit gegossen werden.
Bei Staunässe ist sie anfällig für Grauschimmel, ansonsten ist die sommergrüne Staude sehr robust und wenig anfällig. Schneide die Früchte mit den enthaltenen Samen besser ab, da sich die Kugelprimel selber aussät. Die neu entstandenen Pflanzen sind jedoch leider oft minderwertig. Am besten schneidest Du auch verblühte Blütenstände und welke Blätter regelmäßig raus. Die Kugelprimel dankt es Dir mit größerer Blühwilligkeit.
Frühe Blütenpracht und ganzjährige Blattschönheit
Die Bergenie (Bergenia) hatte ich mir vor Jahren aufgrund ihrer süßen rosa Blüten und den sattgrünen Blättern ausgesucht. Die Blüten schweben meist im April und Mai auf bis zu 50 cm hohen Stielen über dem Beet. Dieses Jahr habe ich die ersten Blüten sogar schon Anfang März gesehen. Es gibt auch Sorten mit roten oder weißen Blüten. Einige haben auch eine tolle Herbstfärbung der Blätter.
Meine eine Pflanze hat sich mittlerweile ordentlich vermehrt. Durch ihre Rhizome bilden sich „Ableger“, die eine flächige Pflanzung entstehen lassen. Wenn es Dir zu viele werden, kannst Du nach der Blüte einen Teil abstechen und diese Teilpflanze an einem anderen Platz im Garten wieder einpflanzen. Neue Pflanzen setzt Du am besten im Frühjahr. Die Bergenie liebt einen vor Ostwind geschützten Platz in der Sonne oder im lichten Schatten mit nährstoffreichem, frischen Boden. Gießen musst DU nur bei anhaltender Trockenheit.
Schneide verwelkte Blätter im Frühjahr ab, die verblühten Stängel nach der Blüte und versorge die Bergenie im März und Juni mit einer Gabe Kompost – et voila hast Du eine wunderbare frühblühende bienenfreundliche Pflanze, an der Du lange Freude haben wirst.
Damit geht sie doch definitiv als genügsam und pflegeleicht durch, oder? Kein Wunder, dass die Bergenie die Staude des Jahres 2017 war.
Filigraner Blütenstar Akelei
Wunderbar filigran kommt die Akelei (Aquilegia) daher. Bereits ab März wachsen die Blätter dieser Staude rosettenartig. Die Blüten erscheinen von Mai bis Juli und decken die Farbpalette von gelb über rot, blau, violett bis rosa und weiß ab. Je nach Sorte wird die Staude 15 bis 90 cm groß. Eine beliebte Sorte ist Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris).
Die Akelei freut sich auch über einen sonnigen oder halbschattigen Standort mit durchlässigem, nährstoffreichem und mäßig feuchtem Boden. Wenn Du sie nach der Blüte zurückschneidest und düngst, wirst Du meist mit einer zweiten Blüte im Herbst belohnt. Ohne Rückschnitt sät sie sich selbst aus und taucht an den unterschiedlichsten Stellen im Garten auf. Also lass Dich überraschen!
Die Akelei ist bei Insekten beliebt und steht in freier Wildbahn unter Naturschutz, ist aber giftig. Die Pflanze kommt auch nicht gut mit der Wurzelkonkurrenz dominanter Gehölze zurecht. Wähle ihren Platz also mit etwas Bedacht aus und gieße sie bei Trockenheit.
Leider ist sie auch etwas anfällig für diverse Krankheiten.
Trotzdem finde ich diese zarte Staude einen ganz wunderbaren Gast in meinem Garten und lasse mich gern überraschen wo es sie hinverschlägt. Umgesetzt ist sie ja schnell!
Gibst Du den dreien eine Chance? Manches hört sich komplizierte an als es ist. Lass mich gern wissen, welches Deine liebsten Frühlingsstauden sind!
Hier liest Du wie Du diese Schönheiten in ein Staudenbeet integrieren kannst.
